Pferdeernährung
Montag, Juni 16, 2008
Hilfreiches zur Pferdeernährung
Wir erleben ziemlich häufig, dass auch Pferdebesitzer sich unschlüssig darüber sind, wie sie ihr Pferd richtig ernähren. Zahlreiche, oft ernährungsbedingte Krankheiten (wie z.B. Hufrehe, Metabolisches Syndrom insbesondere bei Kohlehydratüberfütterung) machen dies nicht viel leichter.
Vielleicht gibt der folgende Artikel eine kleine Hilfestellung.
Grundsätzlich braucht ein Pferd zum einen Grundfutter wie z.B. Raufutter (Heu, Stroh), Saftfutter (Weidegras, Futterrüben) und Leistungsfutter bzw. Kraftfutter wie Hafer, Gerste, Mais, diverse Müslis oder Pellets.
Das Raufutter ist enorm wichtig für die Verdauung, Wasserbindung im Darm und dient außerdem sehr gut zur Beschäftigung und zur Anregung der Kautätigkeit.
Beim Kraftfutter verhält es sich leider so, dass die verschiedenen Getreidesorten alle ihre Vor- und Nachteile haben. Während die Pferde zum Beispiel Hafer aufgrund seines Geschmackes lieben und dieser sehr leicht verdaulich ist, ist der Hafer eine reine Eiweißbombe und birgt zudem Gefahren aufgrund seiner Anfälligkeit gegenüber Schimmelpilzen. Mais hingegen ist eiweißarm und ein sehr guter Energielieferant, kann aber vom Pferd nur sehr schlecht verdaut werden. Daher bieten viele Futtermittelhersteller spezielle Müslis oder Pellets an, die eine sehr gute Mischung aus Eiweiß, Kohlenhydraten und Mineralien bieten. Die schlecht verdaulichen Getreidesorten werden schon im Vorfeld aufgeschlossen, damit der Pferdemagen damit später keine Probleme hat.
Bei der Futterdosierung kann man nur grobe Angaben machen, da sich der Nährstoffbedarf je nach Situation erheblich unterscheidet (Fellwechsel, Hochleistungssport).
Heu, Stroh und Wasser sollte das Pferd immer zur freien Verfügung haben. Als kleine Richtlinie gibt es folgende Empfehlung (je 100kg Pferdegewicht):
Heu: 1-1,5kg
Stroh: 2kg
Wasser 5-10 Liter
Bei den Kraftfuttern ist die Dosierung zusätzlich von der Sorte abhängig. Als Beispiel eine Empfehlung für die Sorten der Firma St. Hippolyt (je 100kg Pferdegewicht):
Hesta Mix light Energy: 150g
Struktur Energetikum: 180g
Hesta Mix Classic, Equiguard: 300g
Beste Jahre, International Sports: 400g
Reformmüsli G, Vollwertpellets, Nutristar: 500g
Welches Futter für welches Pferd?
Am Beispiel der Sorten der Firma St. Hippolyt erklären wir, welches Futter in welcher Fütterungssituation am besten passt.
Das bei Nellys meistverkaufteste ist das Struktur Energetikum. Es ist auf Getreidekeimbasis hergestellt. Der hohe Gehalt an pflanzlichen Fetten und Kräutern deckt den Bedarf an Energie und Vitalstoffen gut ab. Auch für Pferde auf der Koppel ist es eine ideale Ergänzung zum Raufutter.
Hesta Mix, Hesta Mix Classic (Pellets) und Beste Jahre enthalten mehr organisch gebundene Spurenelemente und werden häufig bei Fellproblemen , wie auch beim Fellwechsel oder zur Förderung der Stoffwechselfunktionen gefüttert.
Vollwertpellets und das Reformmüsli G zeichnen sich damit aus, dass sie keinen Hafer enthalten und dadurch eiweißarm, aber dennoch sehr energiereich sind.
Für Rassen, die nur einen geringen Bedarf an Kraftfutter haben, ist Hesta Mix light Energy bestens geeignet.
Ein probates Mittel gegen Appetitlosigkeit oder Verdauungsproblemen ist Irish Mash. Auch für ältere Pferde oder während des Fellwechsels ist es ein ideale Futterergänzung.
Pferdebesitzer, dessen Lieblinge an Hufrehe, PSSM, Cushing oder Getreideallergien leiden, haben es mit der Auswahl des Futter sehr schwer. Hier sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass in den Futtermitteln wenig bis kein Getreide enthalten ist. Hier bietet sich Equigard an. Es ist ein getreidefreies, energiearmes Müsli, enthält aber trotz allem die wichtigen Nährstoffe und Vitamine.
Zum Schluss möchten wir noch zwei Produkte erwähnen.
St. Hippolyt Pre Alpin und EquiMall
EquiMall ist ein neuer Malztrunk für Pferde, der insbesondere schwerfuttrige Pferde wieder zum Fressen verführt. EquiMall enthält keine Kohlensäure, Konservierungsstoffe, Alkohol und auch keinen Zuckerzusatz.
PreAlpin sind Wiesencobs, die sich perfekt als Heuersatz oder zur Aufwertung des Raufutters bewiesen haben. Für ältere zahnlose Pferde können diese auch eingeweicht verfüttert werden.
Und denken Sie daran, bevor sie sich bei Problemen Gedanken über die Fütterung mit Kraftfutter machen, sollte sichergestellt sein, dass Ihr Heu und Stroh qualitativ hochwertig sind. Es ist leider schon oft der Fall gewesen, dass bei falscher Behandlung und Lagerung die Qualität leidet, oder es zur Schimmelbildung kam.